Worum geht es

Bagbuilding auf Quacksalberart. Wir ziehen neun Runden lang Zutaten aus unserem Stoffbeutel und bewegen uns mit jeder gezogenen Zutat auf unserer persönlichen Kesselspirale gemäß der Ziffer auf der Zutat vorwärts. Je weiter wir vorankommen desto mehr Geld steht uns für den Kauf neuer Zutaten zur Verfügung und desto mehr Siegpunkte bekommen wir. Es sei denn wir haben zuviele Knallerbsen gezogen und unser Kessel explodiert, dann müsen wir uns zwischen Geld und Siegpunkte entscheiden. Jede aus dem Kessel gezogene Zutat bringt außerdem positive Effekte. Diese können variiert werden durch Verwendung unterschiedlicher Zutatenbücher. Die neunte Runde ist sehr wichtig, da in dieser das Geld in zusätzliche Siegpunkte getauscht werden kann, d.h. in dieser Runde sollte man die Kesselexplosion tunlichst vermeiden. Einen kleinen Catch up Mechanismus gibt es auch noch. Wer auf der Siegpunkteleiste weiter hinten liegt, darf in seiner persönlichen Kesselspirale weiter vorn starten. Das mindert den Schaden früher Kesselexplosionen etwas.

Was taugt es

Optisch gefällt mir das Spiel sehr gut. Der Spielablauf ist flüssig und die Regeln sind leicht verständlich. Die Ausstattung ist sehr ansprechend und lädt zum Spielen ein. Die Spielmechanik gefällt mir schon weniger. Das Glück beim Ziehen aus dem Beutel führt dazu, dass das Spiel mit der neunten Runde entschieden wird, und in dieser Runde kann grundsätzlich noch jeder gewinnen, egal wie gut oder schlecht es für ihn vorher lief. Das mag für Familien ok sein, mir ist der Zufallsfaktor für ein Spiel, das gern über eine Stunde dauern kann zu hoch. Die einzelnen Spielrunden sind durchaus spannend und machen Spaß, aber im Grunde genommen macht man neun Runden lang das Gleiche. Zudem gibt es sehr wenig Interaktion.

Fazit

Wenn schon „Ersteindruck“ im Titel steht kann nix ganz dolles bei rauskommen, sonst hätte ich das Spiel häufiger gespielt bevor ich etwas dazu schreibe. Dass die Quacksalber bei Familien Anklang finden kann ich mir gut vorstellen. Hübsches Material, überschaubare Regeln und jeder kann bis zum Schluss hoffen zu gewinnen. Für Strategiespieler sind die Quacksalber nix, dafür ist der Glücksanteil zu hoch. Die Frage nach dem Spieleschrank stellt sich hier nicht wirklich, und ein Kennerspiel des Jahres ist es sicher nicht, da gibt im aktuellen Jahr deutlich Besseres, auch von Wolfgang Warsch.

4 von 10 Punkten

Rezensent: Peter