Worum geht es

Es ist das Jahr der 2.0 Spiele. Gaia Project, Transatlantic und auch Altiplano sind Weiterentwicklungen bestehender Spiele.  Altiplano ist der Nachfolger von Orleans und kommt mit sehr ähnlichen Mechanismen daher. Es geht wieder um Bag Building und die Bestückung eines eigenen Aktionstableaus mit den aus dem Sack gezogenen Plättchen. Anders als in Orleans ziehe ich bei Altiplano immer erst alle Plättchen aus dem Sack, bevor ich diesen mit den benutzten Plättchen wieder auffülle. Dadurch kann es nicht passieren, dass Plättchen nie gezogen werden. Das ist eine Verbesserung. Mit den Aktionen auf meinem Aktionstableau besorge ich mir neue bessere Plättchen, erhöhe die Anzahl meiner Aktionen, beschaffe mir Siegpunkte über Häuser, Boote oder Aufträge, oder lagere meine Plättchen im Lagerhaus ein, wo sie zusätzliche Siegpunkte bringen. Um eine Aktion ausführen zu können, muss sich mein Worker an dem entsprechenden Aktionsort befinden. Es gibt sieben Aktionsorte, die man mit dem Karren erreichen kann. Eine Bewegung mit dem Karren ist pro Runde kostenlos, weitere Bewegungen kosten Nahrungsplättchen.
Siegpunkte gibt es für die gesammelten Plättchen, Gebäude und Boote, die ich im Laufe des Spiels erworben habe, volle Regale im Lagerhaus und erfüllte Aufträge.

Was taugt es

Der Spielaufbau von Altiplano ist, wie es sich heute gehört, variabel. Allerdings hat der Aufbau keinen wesentlichen Einfluss auf das Spiel, da man mit Hilfe des Karrens immer alle Aktionsorte erreichen kann. Optisch ist Altiplano ansprechend gestaltet. Die Ikonografie ist passend und nach kurzem Einstieg spielt sich das Spiel sehr flüssig. Anders als bei Orleans kann in Altiplano wirklich gleichzeitig geplant werden, da die Planung der Mitspieler fast nie Einfluss auf die eigene Planung hat. Damit komme ich auch zu meinem größten Kritikpunkt an Altiplano, es gibt nahezu keine Interaktion. Altiplano kommt dem Multisolitär schon sehr nahe. Jeder macht seine Aktionen und werkelt an seiner Plättchenengine. Dabei gilt es etwas zu beachten in welche Richtung die Mitspieler ihre Plättchenengine entwickeln, da die Ressourcen begrenzt sind, das war es dann aber schon an Interaktion.
Die Glückskomponente beim Bag Building ist deutlich reduziert im Vergleich zu Orleans, aber immer noch vorhanden, da es wichtig ist passende Plättchen aus dem Sack zu ziehen. Da hilft es natürlich die Plättchenanzahl im Sack durch rechtzeitige Lagerung klein zu halten, und ein früher Kakao scheint ebenfalls sehr hilfreich zu sein, da er leichten Zugang zu den hochwertigen Plättchen ermöglicht.

Fazit

Ich mag Spiele in denen man optimiert und mit begrenzter Interaktion kann ich gut leben, aber Altiplano bietet selbst für meinen Geschmack zu wenig Interaktion. Ich hoffe, ich schaffe es ein paar weitere Partien Altiplano zu spielen, um einen besseren Eindruck von dem Spiel zu bekommen. Für den Spieleschrank wird es aber vermutlich nicht reichen.

8 von 10 Punkten

Rezensent: Peter

Update

Ich hab es geschafft ein paar weitere Partien Altiplano zu spielen und erhöhe meine Wertung auf 8 Punkte. Es ist zwar ein verdammtes Multisolitär, aber ein wirklich gutes. Besonders erfreulich finde ich, dass der Mechanismus sich wohltuend von den üblichen Workerplacement Spielen abhebt. Ein kleiner Kritikpunkt ist die Mächtigkeit des Kakaos. Ein früher Kakao ist sehr hilfreich und daher geht es die ersten zwei Spielrunden erst einmal darum, wer den Kakaoausbau und das Kakaoboot bekommt.
In den Spieleschrank kommt es jetzt vermutlich doch, zumindest steht es auf meiner Kaufen Liste ganz oben.