Worum geht es

Thematisch geht es um zwei Piratenkapitäne, die sich um vier Beuteschiffe streiten. Das Thema ist bei diesem Spiel, wie bei 95% aller Spiele, allerdings völlig beliebig. Worum geht es also wirklich?
Jolly & Roger ist ein Zweipersonenspiel, das vom Setting an Schotten-Totten erinnert. Jeder Spieler legt an vier zwischen den Spielern liegende Beuteschiffe auf seiner Seite Mannschaftsmitglieder mit unterschiedlicher Wertigkeit an. Die höherwertige Mannschaft erhält nach acht Runden das Schiff und damit die zugehörigen Siegpunkte. Jede Runde kommen fünf Mannschaftsmitglieder ins Spiel, die von einem Spieler auf zwei Stapel verteilt werden, der andere Spieler darf zuerst einen der Stapel wählen und die gewählten Karten ausspielen. Die Karten müssen immer an das farblich passende Schiff angelegt werden, es sei denn man nutzt die Kartenrückseite, die zwar nur die Stärke eins hat, dafür aber an jedes Schiff gespielt werden kann. Alternativ kann man die Karten in die eigene Schatztruhe legen, wo sie am Spielende Siegpunkte gemäß ihrer Stärke bringen. Das ist allerdings nur erlaubt, wenn man grade die Mehrheit am entsprechenden Schiff besitzt. Wenn man möchte kann man das Spiel um drei Arten Sonderkarten erweitern.

Was taugt es

Optik, Haptik, Spielregel, Schachtel passt. Das Spiel ist schnell erklärt und genauso schnell gespielt. Der zur Kartenverteilung benutze Mechanismus hat mir schon in Dynastie sehr gut gefallen. Eine schöne Art das Glück beim Nachziehen der Karten deutlich zu reduzieren. Die Sonderkarten erhöhen den Zufall im Spiel. Erstens spielen dadurch mehr der regulären Karten nicht mit, zweitens können Tortuga und Krake je nach Spielsituation recht stark oder sehr schwach sein. Das Skelett als Joker mit Wert drei ist natürlich immer gut. Wer es eher planbar und strategisch mag, spielt besser ohne die Sonderkarten. Oder noch besser ein anderes Spiel. Denn Jolly & Roger ist kein Strategiespiel, sondern ein schnelles Taktikspiel für zwei mit etwas Strategie und Glück.

Fazit

Ein schnelles Zweipersonenspiel, das mit wenig Regeln auskommt. Wer Spiele wie Lost Cities, Schotten-Totten oder Jaipur mag, wird auch an Jolly & Roger Gefallen finden. Das Spiel bietet eine gelungene Mischung aus Taktik, Strategie und Glück. Mir hat Jolly & Roger gut gefallen und bekommt daher auch die Maximalpunktzahl für Nicht-Strategiespiele. In den Spieleschrank kommt es nicht, weil ich schon viel zu viele nie gespielte Zweipersonenspiele habe. Ab drei Personen machen Brettspiele einfach mehr Spaß.

7 von 10 Punkten (mehr geht nicht für Nicht-Strategiespiele)

Rezensent: Peter