Worum geht es

Sid Jacksons Bazaar mit etwas Deckbuilding. Also Waren produzieren und diese dann gegen Punktekarten eintauschen. Century bietet vier Aktionsmöglichkeiten wenn man dran ist.
1. Man spielt eine Händlerkarte von der Hand um neue Waren zu produzieren, vorhandene Waren aufzuwerten oder Waren zu tauschen.
2. Hat man dann eine der 5 offen ausliegenden Warenkombos auf seiner Karawane gesammelt, kann man die entsprechende Punktekarte kaufen und sichert sich damit die auf der Karte vermerkten Siegpunkte.
3. Man nimmt alle schon gespielten Händlerkarten wieder auf die Hand. Macht man spätestens, wenn man keine Handkarten mehr hat.
4. Man nimmt sich eine neue Händlerkarte. Sechs davon liegen immer offen aus, die ganz links liegende ist kostenlos. Will man weiter rechts zugreifen muss man eine Ware auf jede links davon liegende Karte legen.

Was taugt es

Nix. Optisch und haptisch ist das Spiel gelungen. Die Schalen für die Rohstoffe sind eine nette Idee. Die Regeln sind super einfach und man kann sofort loslegen. Leider funktioniert das zentrale Element des Spiels, das Deckbuilding nur sehr begrenzt. Wenn es keine gescheiten Händlerkarten zu einigermaßen annehmbaren Preisen zu kaufen gibt, muss ich nehmen was ich bekommen kann und damit dann im Spiel irgendwie zurecht kommen. Bitter wird es für Spieler, die keine Händlerkarten abbekommen, die neue Waren produzieren und so immer wieder mit zwei Kurkuma starten müssen. Das wird dann nix mit dem Sieg.
Unbefriedigend ist auch, dass man immer das Gleiche macht. Zu Spielbeginn holt man sich ein paar Händlerkarten, die, wenn es gut läuft, sehr gut zusammen passen, und dann spielt man immer wieder die gleiche Kartenabfolge mit geringen Variationen.

Fazit

Deckbuilding nur in den ersten Runden, danach rumwurschteln mit den Handkarten, die man mehr oder minder zufällig bekommen hat, das ist mir zu wenig, selbst für ein einfaches Familienspiel. Es geschieht einfach zu oft, dass keine brauchbaren Händlerkarten zur Verfügung stehen. Wer dann schon gute Händlerkarten auf der Hand hat ist zufrieden und spielt seine Kartenkombos immer wieder aus, alle Anderen krebsen mit ihren Handkarten rum und hoffen, dass das Spiel bald vorbei ist.

4 von 10 Punkten (Familienspieler: 7 von 10 Punkten)

Rezensent: Peter

Update …

… nach ein paar weiteren Partien Century.
Weitere Partien, what the fuck, was soll denn das? Das Spiel hat nur 2 Punkte bekommen, das ist kurz vor „ab in die Tonne“, so etwas wird normalerweise nie wieder angeschaut.
Na ja, als begeisterter Brettspieler habe ich doch ein gewisses Sendungsbewusstsein was Spiele angeht, und da bekommt auch Century aufgrund der Optik und des einfachen Spielprinzips immer mal wieder eine Chance, wenn ich mit Familienspielern unterwegs bin. Den Familienspielern hat es dann auch deutlich besser gefallen als mir.
Und unrecht hatte ich auch, man kann das Spiel auch gewinnen, wenn man als einzige Produktionskarte die Startkarte besitzt, die zwei Kurkuma produziert. Zumindest wenn man nur Aufträge mit Goldbonus erfüllt.
Aufgrund der weiteren Partien erhöhe ich meine Wertung von 2 auf 4 Punkte. Mehr gibt es nicht, denn sobald die Händllerkarten verteilt sind lässt die Spannung nach und das Spiel ist sehr repetetiv.